Konzertreihe St. Aurelius: „Maddalena ai piedi di Christo“ - Konzert zum Festtag der Maria Magdalena

Festliche Vokalmusik des Italienischen Barock zu Ehren Maria Magdalenas am 24. Juli

Mit einem erneut ganz besonderen Konzert wartet am 24. Juli die Konzertreihe Sankt Aurelius in Hirsau auf. Im Rahmen des Kultursommers Nordschwarzwald gastieren dort die Sopranistin Sophie Sauter, der Cellist Guido Larisch und der Cembalist Kristian Nyquist. Alle drei gehören zur Spitze der Alten-Musik-Szene in Baden Württemberg, garantieren aber nicht nur deshalb einen unvergesslichen Konzertabend. Am vorletzten Julisonntag werden sie in der Aureliuskirche ein eigens zum Fest der großen Jesus-Jüngerin Maria Magdalena am 22. Juli zusammengestelltes Programm vorstellen, in dessen Mittelpunkt Arien der Maria Magdalena aus den beiden Oratorien „Maddalena ai piedi di Christo“ (Maria Magdalena zu Füßen Christi) von Giovanni Bononcini (1670 - 1747) und Antonio Caldara (1670 - 1737) stehen. Beide waren zu ihrer Zeit Hoforganisten bzw. -musiker in Wien. Die Arien werden ergänzt durch Instrumentalwerke von Gottlieb Muffat sowie Francesco Geminiani, die ebenfalls beide am Wiener Kaiserhof tätig waren.

In der alten Kirche fand Maria Magdalena große Anerkennung als Apostelin der Apostel. Erst im 6. Jhd. zerstörte Papst Gregor I. Maria Magdalenas Ruf nachhaltig, indem er sie fälschlicher Weise mit zwei anderen biblischen Gestalten identifizierte. Seither haftet der Jüngerin Jesu zumindest in der westlichen Kirche (anders als in den ostkirchlichen Legenden) der Ruf einer lasterhaften Prostituierten an.
Erst als 1945 in Oberägypten apokryphe Schriften aus dem 2. Jhd. gefunden wurden, darunter auch das sogenannte „Evangelium der Mariam“, begann die Rehabilitierung der Jüngerin Maria Magdalena. Auch die beiden Oratorien „Maddalena ai piedi di Christo“ von Bononcini und Caldara stellen Maria Magdalena als „ehemalige Sünderin“ dar. Allerdings steht im Zentrum beider Werke nicht ihr angeblich sündhaftes Leben, sondern ihr innerer Konflikt um den richtigen Weg, dargestellt durch die allegorischen Figuren der Irdischen und der Himmlischen Liebe, die beide versuchen, sie auf ihre Seite zu ziehen. Am Ende entscheidet sich Maria Magdalena mit Jesus Hilfe für den „rechten Weg“ der göttlichen Liebe und schwört den weltlichen Freuden ab.

Die Ausführenden sind:

Sophie Sauter, Sopran

Guido Larisch, Barockcello

Kristian Nyquist, Cembalo