Abschied von Tourismusheldin Franziska Bürkle

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Franziska Bürkle – Ihr Engagement prägte den Nördlichen Schwarzwald

Franziska Bürkle, Tourismusleiterin von Bad Teinach-Zavelstein, ist kurz vor ihrem 44. Geburtstag viel zu früh verstorben. Sie hinterlässt eine Lücke, die weit über das Teinachtal hinaus spürbar ist. Mit Energie, Herz und Überzeugungskraft setzte sie zahlreiche Ideen für den Schwarzwald um und prägte die Region nachhaltig.

Basel oder Teinachtal – ihre Wahl fiel auf den Schwarzwald

Geboren in Eberswalde und aufgewachsen in Berlin, fand sie ihre große Liebe nicht nur privat, sondern auch beruflich im Schwarzwald. „Als Hauptstadt-Kind habe ich mich in den Schwarzwald verliebt“, sagte sie einst. 2008 zog die 27-jährige Diplom-Ingenieurin für „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ mit einem Master in „Nachhaltigem Tourismusmanagement“ ins Teinachtal. „Sie kam zu uns, weil sie aus der zweiten Reihe in die erste wollte und die Herausforderung einer Führungsaufgabe mit Personalverantwortung suchte“, erinnert sich Markus Wendel, Bürgermeister von Bad Teinach-Zavelstein.

Hier fand sie ihre Berufung. Mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit prägte sie das Profil des Nördlichen Schwarzwalds, machte die Vielfalt der Region über die Ortsgrenzen hinaus erlebbar und setzte neue Impulse im Wandertourismus. Zusammen mit Manuela Röskamm, Leiterin der Touristinformation Calw, initiierte sie die beliebten Genießerpfade und führte den 2012 eröffneten ‚Wasser-, Wald- und Wiesenpfad‘ erfolgreich zur Auszeichnung als Premiumweg, der mittlerweile dreimal rezertifiziert wurde. Sie war eine der Ersten, die den Schwarzwaldverein als Partner auf Augenhöhe einband und so eine Brücke zwischen Ehrenamt und Tourismus schlug. „Durch ihre Art und ihr Wirken hat sie Menschen durch Wertschätzung zusammengebracht. Das hat die Zusammenarbeit zwischen Schwarzwaldverein und Touristiker:innen auf ein neues Niveau gehoben“, betont Jürgen Rust, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Calw.

.Als Impulsgeberin entwickelte sie für das Teinachtal die Eigenmarke „WanderWelten“ und neue Formate wie den Schwarzwälder Spenden-Wander-Marathon. Sie setzte sich dafür ein, die Region erlebbar zu machen, Projekte erfolgreich umzusetzen und Menschen für den Schwarzwald zu begeistern. Corinna David, Marketingleiterin der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, beschreibt sie als „eine der herausragendsten Persönlichkeiten, die die Region Nördlicher Schwarzwald gelebt und vorangetragen hat“.

Franziska Bürkle war eine Visionärin, die selbst Maßstäbe setzte. Sie forderte viel von sich, gab niemals auf und verfolgte kontinuierlich neue Ziele. „Franzi war nie ‚fertig‘ und hat sich nie auf Erfolgen ausgeruht. Sie wusste immer, was noch möglich ist, und hat Erfolge gefeiert, bevor sie neue Herausforderungen anging“, erinnert sich Mitarbeiterin Vanessa Lotz-Kijak. Ihr Mut, ihre Ausdauer und ihre Liebe zum Schwarzwald hinterlassen Spuren – in Projekten, Wegen und Menschen gleichermaßen.

Ihr außergewöhnliches Engagement wurde im Januar 2025 gewürdigt, als sie auf der CMT Stuttgart, Europas größter Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, als ‚Tourismusheldin‘ ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung war mehr als ein Preis – sie war die verdiente Anerkennung für eine Frau, die den Nordschwarzwald nicht nur liebte, sondern ihn aktiv mitgestaltete. „Sie hatte es nicht leicht, aber sie hat sich ihre Reputation mit Herzblut, Ausdauer und großem Engagement erarbeitet“, resümiert Jürgen Rust anerkennend.

Franziska Bürkle hat bis zuletzt gekämpft, doch sie konnte nicht gewinnen. Ihr Tod ist ein schmerzlicher Verlust für Familie, Freunde, Kollegen und die gesamte Tourismuslandschaft des Schwarzwalds. Doch ihr Wirken bleibt lebendig – in jedem Schritt, den Wanderer auf ihren Pfaden gehen, und in jeder ihrer Ideen, die weitergetragen werden. Ihre Vision, ihr Engagement und ihre unerschütterliche Liebe zum Schwarzwald werden noch lange in der Region spürbar sein und Menschen inspirieren, die ihren Weg fortführen.

Text: Sabine Zoller