Nachhaltig Beeindruckt

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Nachhaltigkeit & Mobilität

Meine Reise von Hamburg in den Nördlichen Schwarzwald

Evelyn Narciso

Autor: Evelyn Narciso

19. Dezember 2022

Nachhaltiges Reisen ist heute mehr als nur ein Trend und bezieht sich längst nicht mehr nur auf die Anreise. Doch gerade bei Reisen in Nationalparks oder ländlichen Gegenden kommen Reisende häufig schon in dieser ersten Instanz an ihre (mobilen) Grenzen: Wie geht es weiter, wenn der Fernbahnhof erreicht ist? Ein Paradebeispiel für nachhaltiges Reisen, ohne Frust und Komplikationen war meine Tour in den Nördlichen Schwarzwald.

Direkt vor meiner Hamburger Haustür sprang ich in den Zug, der mich zunächst auf direktem Weg nach Karlsruhe brachte, wo ich in die Regionalbahn nach Pforzheim stieg. Dort wartete die Kulturbahn auf mich, die das gesamte Nagoldtal von Pforzheim bis nach Horb am Neckar und Tübingen verbindet. Eine Vielzahl der über 1.400 Kilometer Wanderwege im nördlichen Schwarzwald starten an einem der Bahnhöfe. Meine Unterkunft lag jedoch nicht an der Bahnstrecke. Kein Problem, denn in Calw stieg ich auf Carsharing um. Mit dem Elektroauto, welches es ab 7,90 EUR/Stunde, für 49,90 EUR/Tag oder 89,90 EUR für das ganze Wochenende zu mieten gibt, konnte ich meine Reise ganz individuell gestalten. Neben zahlreichen Ladestationen bieten auch viele Hotels eine kostenlose Lademöglichkeit an.

Für meine Mobilität im Nördlichen Schwarzwald war also gesorgt und doch gab es eine kleine Herausforderung: Ich hatte mich für eine Wanderung entschieden, die mich von Wildberg über 16 traumhaft schöne Wanderkilometer durch dichte Wälder, weite Wiesen, an Bächen entlang und Burgen vorbei nach Calw führte. Wie sollte ich von dort zurück zum Hotel gelangen? Es war viel einfacher als gedacht. Ich stieg zunächst in die Kulturbahn bis Wildberg, wo mich kurze Zeit später der Rufbus abholte – eine Institution, für die ich Tag ein, Tag aus Beifall klatschen könnte. Der Rufbus verkehrt, wie ein normaler Bus, zu ausgewiesenen Fahrplanzeiten, jedoch nur, wenn er wirklich gebraucht wird. Fahrgäste melden sich eine Stunde vor Fahrtantritt online oder per Anruf an. Der Bus fährt dann nur die Streckenabschnitte, die tatsächlich benötigt werden. Für die Verkehrsbetriebe ist das viel wirtschaftlicher und für die Umwelt viel schonender als der reguläre Linienverkehr, in dem es zu Leerfahrten kommen kann – und für mich war es herrlich entspannt und einfach.

Neben der Möglichkeit beim Transport auf Umwelt zu achten, bietet der nördliche Schwarzwald zudem vielen Wanderungen an, bei denen nicht nur die Schönheit der Natur, sondern auch ihre Entwicklung bewundert werden kann. Bei der GeoTour in Wildberg entdeckte ich zum Beispiel während meiner 3,7 Kilometer langen Tour durch die malerische Lützenschlucht Zeugen gleich mehrere geologische Zeitalter. Die Steine und ihre Geologie erzählen Geschichten über die Region und ihre Entwicklung. Geschichten vom Wandel, den auch wir selbst positiv beeinflussen können, indem wir beim Reisen auf Nachhaltigkeit achten.

Hier geht’s zum kompletten Reisebericht des Landmeedchens!

Bilder: Landmeedchen / Evelyn Narcisco

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