Wo sich Luchs und Wolf gute Nacht sagen

Section-icon

Outdoor

Schwarzwald aus der Insider-Perspektive

Corinna David

Autor: Corinna David

21. Januar 2021

Exklusiv im Interview: Martin Hauser –  Wildtierbauftragter & Wolf- und Luchsexperte

Wolf und Luchs sind zurück im Nordschwarzwald! Martin Hauser ist als Wildtierbeauftragter für die zwei gefährdeten Arten zuständig. „Wenn ich daran denke, dass die erste Luchs-Sichtung an der Stelle war, wo er vor 250 Jahren ausgerottet wurde, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut“, gesteht er mir. Das Comeback der beiden Raubtiere ist für den früheren Förster auch ein Zeichen dafür, dass die Naturlandschaft im Schwarzwald intakt ist.

Herr Hauser, wo halten sich Wolf und Luchs denn am liebsten auf?

„Sie fühlen sich beide am Kaltenbronn und in den zusammenhängenden Wäldern des Murgtals wohl“.

Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf begegne?

 „Die Chance einer Begegnung ist gering, es lebt ja aktuell nur ein Wolf bei uns. Ein gesunder Wolf stellt überhaupt keine Gefahr für den Menschen dar, Respekt davor ist aber wichtig. Da Sie nicht zum Beutespektrum gehören, wird er Sie nur neugierig anschauen, sich umdrehen und dann wieder Interessanterem zuwenden.

Und wenn er das nicht tut?

„Laut werden und groß machen. Zum Beispiel die Arme über den Kopf nehmen und in die Hände klatschen. Bisherige Begegnungen dauerten allerdings eh nur Sekundenbruchteile.“

Was war Ihr schönstes Erlebnis im Wald?

„Ich bin noch sehr beeindruckt vom Luchs. Als wird den besendert haben, war er betäubt. Da hat man plötzlich einen atmenden Luchs auf dem Arm mit seinem exotischen Muster. Das war schon etwas ganz Besonderes.“

Ihr Lieblingsplatz im Nordschwarzwald?

„Ich bin gern im Rohnbachtal unterwegs, auch wegen alter Erinnerungen. Wenn man aus dem dunklen Wald ins Lichte kommt, das alte Forsthaus da steht… ein toller Ort! Und schnell fußläufig erreichbar.“