Auf den Sattel, fertig, los!

Section-icon

Stadtradeln

Radeln für uns und die Umwelt

Karoline Kohl

Autor: Karoline Kohl

19. Juli 2021

Einmal im Jahr, für einen Zeitraum von drei Wochen, tritt der Landkreis Calw gemeinsam in die Pedale. Dann nämlich findet die Aktion „Stadtradeln“ statt und animiert dazu, das Auto stehen zu lassen und stattdessen das Fahrrad zu nutzen. Mobilität und CO²-freies Unterwegssein schließen sich nämlich nicht aus – ganz im Gegenteil! E-Bikes und Fahrräder lassen uns viele Ecken neu entdecken und zeigen uns den Nördlichen Schwarzwald von einer ganz anderen Seite, einer grünen Seite, die noch lange Bestehen soll.

Egal ob auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit – jeder Kilometer wird gesammelt! Der Landkreis Calw und wir, die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, haben im Jahr 2021 das zweite Mal an der Aktion teilgenommen und fleißig Radkilometer gesammelt, über 400.000 Kilometer sind zusammengekommen.

Jede Anstrengung lohnt sich

Es ist ein angenehmer Sommertag, nicht zu heiß und nicht zu kalt, perfekt für eine Radtour. Das Stadtradeln nehmen wir als Team immer zum Anlass eine gemeinsame Radrunde durch den Nördlichen Schwarzwald zu drehen. Begleitet werden wir, wie auch schon im letzten Jahr, von Bernd Paul, dem bekannten Tourenguide aus Bad Liebenzell. Er ist ein wahres Unikat aus dem Nagoldtal, kennt im Umkreis von 40km jede Bäckerei und hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen.

Die Sachen werden gepackt, Fahrräder ausgesucht, Sattel eingestellt, Fotos geschossen und los geht die wilde Fahrt. Und wer denkt, dass wird eine entspannte Runde wird schnell eines Besseren belehrt. Langsam geht es das Lengenbachtal hinauf. Schotterwege sind kein Problem bevor die erste, sagen wir mal, speziellere Passage, überwunden werden muss. Der Lengenbach kreuzt mit einer Steinpassage unseren Weg. Was für die geübten Mountainbikefahrer kein Problem ist, wird für den Rest eine spannende Aktion – die mehr oder weniger anschaulich aber mit Spaß überwunden wird.

Wir fahren weiter die Höhe nach Schömberg hinauf. Zwei Stopps mit gekühlten Bieren und Anti-Alkoholischem erfreuen uns immer wieder. Mit Anlauf und einer Extrarunde zum Schwungholen geht es Pfade hinauf und mitten durch blühende Wiesen. Auf der Höhe kommt nun auch die Sonne raus – hier ist die Welt noch in Ordnung! Der Aussichtsturm Himmelsglück Schömberg ist unser nächstes Ziel. Auch dorthin geht es über Waldboden und Wurzeln, die den Fahrradkorb ordentlich zum Scheppern bringen. Wir schießen Erinnerungsfotos bevor es für uns durch den Ort weitergeht. Hier trennen wir uns – die Furchtlosen fahren den Schlittenhang hinunter während wir anderen die tolle Abfahrt in den Wald nehmen! Wir treffen uns, alle heil und gesund, wieder und können es nun kilometerweit bis nach Unterreichenbach rollen lassen. Der Fahrtwind bläst uns um die Ohren, der Schotter knirscht unter den Rädern – wieso kann man eigentlich nicht immer nur runterfahren?!

Über den Nagoldtalradweg fahren wir zum Monbachtal. Die Zügel werden wieder angezogen und es geht bergauf. Am Zeltplatz kreuzen wir die Schlucht und haben einige Mühe den aufgeweichten Boden zu bewältigen. Wer hier absteigt kommt so schnell nicht mehr aufs Rad! Wir pflügen förmlich dem Anstieg hinauf, feuern uns an und kommen schließlich alle oben an.

Die heiß ersehnte Einkehr rückt immer näher. Ein Highlight auf das wir uns alle schon seit dem Start freuen. Hungrig und ausgepowert (mehr oder weniger) sitzen wir auf der Terrasse des Restaurants am Golfplatz in Unterhaugstett und stoßen an, mit Johannisbeer-Saftschorle und Radler. Wurstsalat, Burger, Schnitzel und Bauernsalat lassen nicht lange auf sich warten. Wir erzählen, lachen und plaudern über dies und das bevor es wieder auf den Sattel geht.

Noch einmal „höggschde“ Konzentration für die Schlussabfahrt. Noch einmal geht es mit Tempo hinab ins Nagoldtal. Der Korb scheppert, der Schotter knirscht und der Fahrtwind tut sein Übriges – ein schönes Ende für die diesjährige Stadtradeln-Teamtour