Gold im Mund

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Essen & Trinken

Junge Kleinstadtperle in Calw - Clara Heger

Corinna David

Autor: Corinna David

19. Dezember 2022

Unterhalb der Stadtkirche der Kleinstadtperle Calw und direkt neben dem Hermann-Hesse-Museum liegt im Erdgeschoss des Fachwerkhauses Marktplatz 32 das Café Goldmund von Clara Heger.

Der Name passt in doppelter Hinsicht, zumal es ein Buchtitel von Hermann Hesse ist, aber auch dem Motto des Cafés entspricht „Kaffeestund hat Gold im Mund“. Auch an der Einrichtung schimmert hier und da ein zarter Hauch von Gold. Der Stil ist urban und modern mit vielen Grünpflanzen und einem riesigen Kronleuchter an der Decke. Kuschelige Sitzecken für Zwei, oder größere Tische auch für kleine Gruppen.

Im Sommer und an schönen Herbsttagen sitzt man direkt vor der Tür auf der Terrasse, die mit gemütlichen Tischchen und Sitzmöglichkeiten einlädt, den Blick über den historischen und fachwerkumsäumten Marktplatz zu werfen. Hier sitzt es sich wundervoll. Die Innenstadt ist verkehrsberuhigt und ab und zu nur fährt ein Auto vorbei.

Clara Heger selbst ist eine junge Frau von 24 Jahren mit einem selbstbewussten und fröhlichen Auftreten. Ihre Lust an ihrem Caféprojekt spürt man direkt. Ihr Kleid hat kleine Mehlkleckse als wir uns treffen. Sie kommt direkt aus der Küche, wo gerade ein Banana-Bread bäckt. Ihr Konzept für die kleine Karte, sagt sie, ist saisonal, regional und einfach kreativ. Sie geht auch auf den Wochenmarkt, der direkt vor ihrer Tür jeden Samstag stattfindet. Gutes und Gesundes für ihre Gäste aufzutischen ist ihr wichtig. Was nicht von Lieferanten vor Ort kommt, ist zumindest fair und bio.

Ihr Werdegang zur Cafébesitzerin ist genauso ungewöhnlich wie beeindruckend. Eigentlich war sie, als die Option stand das vorige Café zu übernehmen, noch in der Uni in Weingarten. Gerade mal den Bachelor in der Tasche für das Lehramt. Clara nutzt die Chance und auch die Überzeugung, dass an diesem schönen Ort auf jeden Fall „kein Nagelstudio“ einziehen darf und lässt sich vom Steuerberater der Familie beraten. Die Eltern konnten nichts einwenden, da ja beide auch selbständig sind, so Clara. Die Einzige, die Einwände hatte war die Oma. Aber auch sie war schnell überzeugt und gab der jungen Enkelin ihren Segen. So schnell kann es also gehen!

Von Anfang an hat Clara Heger auch an ihren Erfolg geglaubt. „Sonst,“ meint sie selbstbewusst, „braucht man ja auch gar nicht anzufangen!“ Nach einem knappen Jahr kann sie schon Bilanz ziehen und die ist noch weitaus besser als gedacht. Das Café ist in Calw eingeschlagen. Sie hat eine breite Gästeschaft. Von alt bis jung – alles dabei. Kaffeetrinken gehen war früher die ältere Generation, jetzt sind es junge Mütter, die zum Frühstücken kommen. Das Frühstücken gehen ist das neue Kaffeetrinken, so Clara Heger.

Mit ihrer festen Mitarbeiterin Sarah und einem Stamm an Mädels, die sich was dazu verdienen möchten, schmeißt die 24-jährige ihr Café und ist sich sicher, auch noch in 10 Jahren hier zu stehen.

Ihre Kuchen backt sie übrigens zum Großteil selbst, was eine Kaffeebesucherin total erstaunte, so Klara. In der schönen Vitrine stehen Kaffee-Walnuss-Kuchen, Zwetschgenkuchen, Carottcake, Käsekuchen und bald das schon lecker duftende Banana-Bread aus dem Backofen.

Sloppy Joe & Schwäbischer Rostbraten

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Essen & Trinken

Junge Kleinstadtperle in Calw - Anny Waidelich

Corinna David

Autor: Corinna David

1. Dezember 2022

Ann-Cathrin Waidelich führt seit 2018 das Hotel Rössle in Calw. Sie ist 33 Jahre alt und wird von der Familie, Freunden und lieben Gästen „Anny“ genannt.

Mit sechs Jahren lernte sie schon bei der Mama wie eine Mousse au chocolat zuzubereiten ist und auch wie das Wäschebügeln auf der betrieblichen Heißmangel funktioniert. Freizeit in dem Sinn gab es nie so richtig, schmunzelt Anny. Alles spielte sich im Gasthaus ab. Ursprünglich hatte sie sich auch für Modedesign interessiert, das hatte aber nicht sein sollen. So kam es, dass Anny dann doch in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten ist, eine tolle Alternative und wahrhaftes Glück für die Gäste im Rössle.

Zunächst fand sie in Stuttgart ihren Weg in die Gastronomie. Dort, in der pulsierenden schwäbischen Metropole, „wo was los ist“,  hat sie sich so richtig wohl gefühlt, schwärmt die junge Frau. Der Plan war  nicht unbedingt zurück nach Calw im Nördlichen Schwarzwald in den elterlichen Betrieb zu gehen. Aber wie das Leben eben so spielt, kam es dann doch anders. Die Eltern brauchten irgendwann mehr Unterstützung und Annie kam 2018 zurück in die Hermann-Hesse-Stadt und übernahm das Rössle. Mit viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität wurde die Speisekarte des Restaurants geändert. „Quasi durch die Hintertür“, hat sie ihre frischen und innovativen Ideen eingebaut.  Der schwäbisch-deftigen Küche des Rössle der Vorjahre hat sie noch immer ihren Platz gelassen, aber auch ganz selbstbewusst vegetarische und vegane Gerichte aufgenommen. Geschirr hat sie ausgetauscht, die Innenausstattung modernisiert, alte Bilder abgehängt und damit schon ihre eigene Handschrift entwickelt.

Bei allen neuen Ideen, ist es Anny aber besonders wichtig, dass die Stammgäste in diesem Veränderungsprozess nicht verloren werden. Deshalb dürfen die zuweilen sogar mitsprechen. 80 Prozent auf der Speisekarte funktioniert für die Allgemeinheit, weiß Anny und damit eben auch für viele Stammgäste, die sich das Rössle in vielen Jahren mit der schwäbisch-traditionellen Küche aufgebaut hat. Die anderen 20 Prozent sind das, wofür sich Anny dann so richtig ins Zeug legt, ausprobiert, kreativ wird und wovon sie gerne noch viel mehr integrieren möchte.

Auf der Speisekarte Kreationen wie  „Nicht Fisch – Nicht Fleisch“ oder „Sloppy Joe“, ein veganer Burger mit Soja-Linsenhack, oder ein Auberginensteak an Kürbispüree oder auch die Glas-Nudelsuppe mit Erdnüssen zu finden. Das sind kulinarische Ideen, die dem Verständnis der sympathischen Jungköchin entsprechen. Die asiatisch-orientalische Küche ist ihre Passion, vegan und vegetarisch hat eine Vielfalt an Möglichkeiten für eine moderne und internationale Küche, zeigt sich die 33-Jährige begeistert. Und davon möchte sie in Zukunft gerne noch viel mehr in die Hermann-Hesse-Stadt bringen.

Tolle Rezepte von Anny und weitere spannende Hintergrundinfos zu ihrem Werdegang und der kreativen Küche findest du im „heimat-Magazin“ – Ausgabe 1/2023 ab 12. Januar.

Wo Naschträume wahr werden

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Essen & Trinken

Andrea Matts Märchen von Marzipan und Schokolade

Sophia Rossmanith

Autor: Sophia Rossmanith

28. September 2021

Seit knapp einem halben Jahrhundert weht ein süßer Duft über die Tannenspitzen des Nördlichen Schwarzwaldes. Es wird gemunkelt, dass es einen Ort gibt, an dem Naschträume wahr werden und wo jeder Bissen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und siehe da – noch heute erobert die Bad Liebenzeller Marzipan- und Schokoladenfaktur die Herzen von Klein und Groß.

So auch das der waschechten Schwarzwälderin Andrea Matt, die der süßen Versuchung aus Bad Liebenzell nicht widerstehen konnte und ihrem Traum, etwas „wirklich Genussvolles“ in ihrem Leben zu tun, folgte …

Die Betriebswirtin war jahrelang im Einkauf, Vertrieb, Marketing und zuletzt in der IT-Branche tätig. Durch Zufall – oder war es Schicksal? – kam sie auf einer Tourismusmesse mit der ehemaligen Leiterin der Liebenzeller Marzipan- und Schokoladenmanufaktur ins Gespräch und freundete sich mit ihr an. Als diese ihre wohlverdiente Rente antrat, öffnete sich für Matt das Tor zur Welt des süßen Genusses – sie übernahm 2019 die Regentschaft über das Reich des Marzipans und der Schokolade …

Während andere in den Beruf hineinwachsen oder ihn jahrelang erlernen, nahm sie die Herausforderung an und fing als Branchenfremde bei null an. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem betriebswirtschaftlichen Know-How gelang es ihr jedoch, sich als selbsternannte „Marzipan- und Schokoladenkünstlerin“ zu etablieren und die Manufaktur erfolgreich weiterzuführen. Das Geheimnis der Liebenzeller Produkte sind die ausgewählten Zutaten. So stammt die Marzipanrohmasse aus der über 150 Jahre alten, traditionsreichen Lübecker Fabrik Lubeca, in der die Mandeln nicht gepresst, sondern vielmehr zerfasert werden, um den Geschmack bestmöglich zu erhalten. Die Schokoladenmasse wird indes aus Frankreich bezogen.

Kurz nach ihrem Beitritt kam bereits die erste Herausforderung auf sie zu: die weltweite Corona-Pandemie, die auch nicht vor dem Nördlichen Schwarzwald Halt machte. Zwar durfte der Laden weiterhin geöffnet bleiben, da er zum Lebensmittelhandel gehört, jedoch blieb die Mehrheit der einheimischen und ausländischen Kundschaft aus. Während sich hier zuvor neben den ortsansässigen Schleckermäulern auch viele Schweizer, niederländische, russische oder asiatische Gäste die Klinke gaben, brach der Umsatz nun merklich ein.

Schwarzwald Marzipanmanufaktur Andrea Matt Liebenzell
Schwarzwald Kulinarik Schokolade Marzipan
Schwarzwald Regionaler Genuss Schokolade Marzipan
Schwarzwald Schokolade Marzipan Manufaktur

Nun schlug die Stunde für Matts betriebswirtschaftliches Geschick. Sie organisierte in Kooperation mit einem deutschen Weinhändler einen digitalen Workshop zum Thema Schokoladen- und Wein-Pairing mit über 100 Teilnehmern, bei dem jeder ein Geschenkpaket inklusive Wein und Schokolade geschickt bekam, baute den Online-Shop aus und lieferte Bestellungen direkt nach Hause. Nicht zuletzt trat Matt mit der Handelskammer in Kontakt, um den Ausfall der jährlichen Oktoberfest-Einnahmen auszugleichen. Und wie? Es wurden eigens 4.500 Pralinen produziert und an fernöstliche Hotels geliefert – mit weniger Alkohol und an den asiatischen Gaumen angepasst.

Doch schon bald kehrten die Kunden in die Liebenzeller Manufaktur zurück – sehr zur Freude von Inhaberin Andrea Matt. Gerade zum Winter hin, wenn in der Regel mehr Schokolade gegessen wird und der Umsatz um rund 50 % ansteigt, herrscht reger Betrieb in der Produktion. So wird bereits ab Juni für die nachfragestarken Monate Oktober, November und Dezember vorproduziert. Zur Seite steht Matt dabei ein 15-köpfiges Team, mit dem sie ihren liebevoll genannten „Familienbetrieb“ mit einem Augenzwinkern führt:

„Für einen Familienbetrieb muss man nicht verwandt sein, sondern er steht vielmehr für ein enges Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und für die Tatsache, dass man alles über die Familie des anderen weiß.“

Und was nascht die Inhaberin selbst am liebsten? Zum Vormittags-Kaffee am liebsten ein Stück dunkle Schokolade, nachmittags darf es auch mal eine belebende Caipirinha-Praline sein …

Was bleibt da noch zu sagen? Und wenn sie nicht gestorben sind, so naschen sie noch heute …

Über die Liebenzeller Marzipan- & Schokoladenmanufaktur

Seit 1976 produziert die Frischmann-Marzipan GmbH in liebevoller Feinarbeit über 60 Sorten Pralinen und Trüffel, handgeschöpfte Schokolade, Marzipanlikör und handgefertigte Marzipanfiguren – auch als Souvenirs in Form von Bollenhüten, Tannenbäumen oder der berühmten Schwarzwälder Kirschtorte. Geschenke und Give Aways werden nach eigenen Ideen und Wünschen sondergefertigt und ergänzen das umfangreiche Sortiment. Seit 2006 gewährt eine große Glasfront im Verkaufsraum Einblicke in die Produktion. Im Rahmen von Workshops, Kindergeburtstagen oder Firmenevents haben bis zu 40 Teilnehmer die Möglichkeit, Marzipanfiguren zu formen, Schokoladentafeln zu gießen oder Pralinen herzustellen. Einmal im Monat gibt es außerdem eine öffentliche Führung inklusive Verkostung.

Alle Artikel sind im neuen Online-Shop zu finden unter www.frischmann-marzipan.de.

Homepage: www.liebenzeller-msm.de

Weitere Eindrücke auf Youtube, Instagram & Facebook.

Urlaub im Schwarzwald

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Erlebnisse

Mein Erlebnistrip durch den Schwarzwald

Julia Siewert

Autor: Julia Siewert

12. August 2021

Erholsam, abwechslungsreich und wunderschön – drei Adjektive mit denen sich der Nordschwarzwald meiner Meinung nach perfekt beschreiben lässt. Als 22-Jahre alte Studentin, die gerade ihre Bachelorarbeit fertig geschrieben hat, habe ich mir ein bisschen Erholung definitiv verdient. Ein Urlaub in Deutschland zog ich meist nie wirklich in Erwägung – doch da hatte ich die Rechnung ohne die Pandemie gemacht…

Kurzentschlossen entschied ich mich also für einen Urlaub in der näheren Umgebung – im Nördlichen Schwarzwald. Planung und Anreise war aufgrund der Heimatnähe super einfach und völlig unkompliziert. Innerhalb von nicht einmal eineinhalb Stunden bin ich klimafreundlich und gemütlich mit dem Zug angereist. Vorweg kann ich schon einmal sagen, es war ein Kurztrip, der mein Bewusstsein von Heimaturlaub komplett verändert und mir gezeigt hat, wie wunderschön es direkt vor der Haustüre sein kann! Aber nun der Reihe nach, hier kommen ein paar tolle Tipps für den Urlaub im Nördlichen Schwarzwald.

Einer meiner ersten Ausflüge ging in das schöne Städtchen Nagold. Nach einer gemütlichen Shoppingrunde hat es mich direkt an die Waldach verschlagen. Wie passend, dass direkt nebenan das Café „INSEL“ seine Türen geöffnet hatte. Definitiv empfehlenswert und der perfekte Ort für ein kleines Päuschen – Urlaubsfeeling pur. Ein Spaziergang durch die grüne Oase von Nagold, den Stadtpark Kleb, durfte danach nicht fehlen. Ein Tipp von mir – im Café am Kleb gibt es DAS Frozen-Yoghurt-Eis schlechthin, mit abgefahrenen Toppings und Extras!

Glücksgefühle auf den Höhen

Die Wanderlust brachte mich in die „Glücksgemeinde“ Schömberg.  Auf der gemütlichen Wanderrundtour „Zollernblicktour Wanderglück“ geht es durch den idyllischen Kurpark bis zum Aussichtpunkt Zollernblick. Ein toller Platz zum Rasten und – bei gutem Wetter – mit Blick über die Tannenspitzen bis zur Zollernalb. Gern wäre ich dort noch ein Weilchen geblieben aber ein Highlight wartete ja noch auf mich. Und das fand ich auf der Terrasse des Hotel Café Talblicks. Vor mir stand das mit Abstand beste und (auch größte) Stück Schwarzwälder Kirschtorte, das ich je in meinem Leben gegessen hatte – ein leckerer Wahnsinn!

Schweizerkopfhütte – ein Aussichtspunkt, der jede noch so kleine Anstrengung wert ist – so wurde es mir zumindest gesagt. Ich plante also meine Tour von Dobel nach Bad Herrenalb, packte meinen Rucksack und los gings! Schon am Start wartet ein Highlight. Vom alten Wasserturm in Dobel bekommt man schon den ersten Vorgeschmack auf die Ausblicke, die die Tour bietet. Nach rund 1 ½ Stunden bin ich angekommen, an der Schweizerkopfhütte. Der einzigartige Ausblick bis in die Rheinebene, und noch viel weiter, machte mich sprachlos und war mit Abstand DER Moment dieser Tour. Der perfekte Platz für eine Vesperpause und um noch ein Weilchen diesen Weitblick genießen zu können. Vorbei an der Hahnenfalzhütte und an etlichen Kühen, die die Sonnenstrahlen wohlverdient genossen, ging es nach Bad Herrenalb. Auf dem Heimweg habe ich mich noch für einen Abstecher nach Calw entschieden. Im „ Alten Calwer“ fühlt man sich wie Zuhause – auch weil der Koch ein authentisches Unikat ist. Und als dann noch die riesige und absolut köstliche Portion Käsespätzle vor mir auf dem Tisch standen…ein Traum für alle Sinne und genau das richtige für eine hungrige Wanderin!

Schwarzwald Urlaub im Schwarzwald Zollernblick
Schwarzwald Urlaub im Schwarzwald Albtal
Schwarzwald Urlaub im Schwarzwald Hahnenfalzhütte

Wenn ich schon vom Essen im Schwarzwald schwärme, muss auf jeden Fall auch das Gasthaus Eyachmühle in Dobel erwähnt werden. Alle Produkte werden aus Demeter- und Bioland-Bertrieben aus der Region bezogen und sind deshalb vollkommen naturbelassen – der Burger, den ich gegessen habe, war dafür der beste Beweis! Hofläden und Manufakturen machen den Schwarzwald zur Genussoase. Die Marzipan- & Schokoladenmanufaktur in Bad Liebenzell ist mein persönliches Schlaraffenland. Ein weiteres Unikat steht auch in der Bad Teinacher Nudelmanufaktur hinter dem Tresen. Mit ganz viel Herzblut und Humor geht hier der Chef persönlich seiner Leidenschaft für Nudeln nach.

Als Abwechslung zu meinen Wandertouren habe ich mir ein E-Bike in Bad Liebenzell ausgeliehen und mich für eine aufregende Radtour auf den Sattel geschwungen. Vorbei am Aussichtsturm in Schömberg ging es mit ganz viel Fahrtwind durch das Kapfenhardter Tal bis zur Monbachschlucht – eine abwechslungsreiche Tour mit vielen tollen Momenten. Und dank des E-Motors genau mit dem richtigen Level an Anstrengung.  

Zum Abschluss meines Kurztrips schlenderte ich, bei strahlendem Sonnenschein, gemütlich durch den SOPHI-Park – dazu ein superleckeres Heidelbeereis (wie soll es auch anders sein, in einer Heidelbeerregion) aus der Eisdiele Francesco. Der perfekte Abschluss für einen wunderbaren Heimaturlaub, der auf jeden Fall die Lust auf ein baldiges Widerkommen geweckt hat – es gibt noch so viel zu entdecken!

Wo der Genuss Zuhause ist

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Essen & Trinken

Regionaler Genuss vom feinsten

Corinna David

Autor: Corinna David

25. März 2021

Raffinierte Rezepte

Eigentlich stand Claus Weitbrecht die Welt der Sterne-Restaurants offen. Stattdessen kehrte der Spitzenkoch in seinen  Heimatort Wildberg im Nördlichen Schwarzwald zurück und kocht dort im Restaurant Talblick für Bodenständige und Gourmets gleichermaßen.

Am Anfang stand für den Gastwirtssohn Claus Weitbrecht aus dem Nagoldtal eine Erkenntnis: „Es gibt viele Köche auf der Welt, aber nur wenig richtig gute. Und ich wollte ein richtig guter werden.“

Deshalb verabschiedet sich der junge Mann aus dem elterlichen Betrieb in Wildberg und geht auf Wanderschaft. Etwas lernen will er, die Kochkunst von denen erfahren, die sie zu hundert Prozent beherrschen.

Das gelingt ihm ganz vorzüglich. Systematisch arbeitet er sich nach oben, heimst einen Preis nach dem anderen ein und steht in der Küche mit der Crème de la Crème der Branche: Harald Wohlfahrt aus der Traube in Baiersbronn, Dieter Müller aus dem Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach, Helmut Thiltges aus dem Waldhotel Sonnora in Dreis, die Familie Haeberlin von der Auberge de L’Ill in Illhäusern im Elsass. Das sind allesamt Drei-Sterne-Köche, die höchste Kategorie, die der Guide Michelin zu vergeben hat.

Eigentlich war der Weg vorgezeichnet für Claus Weitbrecht und seine Karriere in der internationalen Spitzengastronomie. Und doch entscheidet er sich anders.

Am Ende seiner Wanderschaft kehrt er zurück nach Wildberg, mit einer klaren Vorstellung, was er aus dem heimischen Gasthof machen möchte.

Schwarzwald Kulinarik Genuss Talblick Wildberg
Restaurant Talblick Weitbrecht Schwarzwälder

Der „Talblick“ in Wildberg

Bodenständig sollte der „Talblick“ bleiben, aber auch das widerspiegeln, was sein neuer Küchenchef mitgebracht hat. So eröffnet Claus Weitbrecht neben dem normalen Restaurant auch eine Gourmetstube.  Kocht auf Vorbestellung für Gäste, die es ganz exquisit haben wollen und à la carte für alle anderen, die ein gutes Restaurant mit regionalen Speisen suchen.

Zur Seite steht ihm dabei ein Team von 20 Mitarbeitern, dessen Kern die Familie bildet: Bruder Rainer ist gelernter Bäckermeister, Vater Werner Metzgermeister, Mutter Else auf den Service im Restaurant spezialisiert. Eine gute Gemeinschaft und eine geballte Ladung handwerkliches Know-how, die hilft, die Qualität oben zu halten.

„Das Produkt ist der Star“, sagt Claus Weitbrecht und damit meint er eigentlich nur, dass das fertige Gericht auf dem Teller zählt: Ganz wunderbar, wenn heimische Zutaten dafür in Frage kommen, aber er verfeinert sie gerne mit Ingredienzen internationaler Herkunft. Der weltläufige Weitbrecht und der tief im Nördlichen Schwarzwald verwurzelte, im Talblick kommen sie zusammen.

Dort verkehren alle,  die ein gutes Essen zu schätzen wissen. Einheimische und Touristen, Deutsche und Schweizer, Handwerker und Geschäftsführer. Man kann Maultaschen bestellen und Rostbraten, Schnitzel und Schwarzwaldteller, aber auch Entenbrust mit Limone und Erdnüsse oder Lammhäxle mit Barolojus, letzteres vom heimischen Wildberger Schäfer (siehe auch Rezept).

Mit fünf Lehrlingen tüftelt der Spitzenkoch an den Gerichten. „Ich habe die Rückkehr nie bereut“, sagt er, „irgendwie war das von Anfang an angelegt“. Passt ja auch zu einem, der die Initialen des Landkreises Calw schon im Namen trägt: CW wie Claus Weitbrecht, ein Mann, der seinen Platz im Leben und in der Küche gefunden hat.

Nudelmanufaktur Schwarzwald

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Kulinarik

Nudelmanufaktur

Corinna David

Autor: Corinna David

23. März 2021

Nudeln sind nicht gleich Nudeln…

ZU GAST IN DER BAD TEINACHER NUDELMANUFAKTUR

Zugegeben: Ich bin ausgesprochener Nudelfan. Und bisher hat mich als begeisterte Italien-Reisende auch die traditionelle italienische „Pasta“ voll überzeugt.

Seit dem Besuch und der Besichtigung der Bad Teinacher Nudelmanufaktur habe ich da jedoch meine Meinung  geändert.

Schon die Anreise durchs malerische Teinachtal ist ein Genuss. Nach einer Übernachtung mit leckerem Frühstück in einer schnuckeligen familiären Pension, tuckern wir vorbei an teils verwunschenen teils pittoresken Bauwerken, erleben mal wilde, mal romantische Landschaften und begegnen vielen netten Leuten… Der Auftakt einer Erkundung des Teinachtals hätte nicht besser gelingen können…

 

morlok-dieter-teinach

Für heute habe ich mich gemeinsam mit meiner Tochter zu einer Besichtigung der Nudelmanufaktur angemeldet. Wir sind gespannt, was uns da geboten werden würde.

Der erste Eindruck: Wow!!! Wo gibt’s denn so viele verschiedene Nudeln? Über 200 unterschiedliche und individuell hergestellte Sorten werden hier angeboten und in einem hellen, ansprechenden Ambiente präsentiert.

Wir werden durch die Produktion geführt, dürfen schnuppern, probieren (was für ein Genuss!) und hören uns interessante Geschichten rund um die Produktion dieser einzigartigen Nudeln an. Die Atmosphäre ist locker und fröhlich. Da merkt man sofort: Hier ist ein Team am Werk, das mit Liebe, Freude und Überzeugung die Nudeln fertigt. Schließlich sind wir in einer Manufaktur – also alles handgefertigt!

Tja, was ist denn nun das ganz und gar Besondere an diesen Nudeln? Wir fragen den Chef persönlich.

Dietrich Morlok ist Ernährungsberater, Erfinder und Gründer der Bad Teinacher Nudelmanufaktur. Er gibt uns bereitwillig und mit strahlenden Augen Auskunft auf unsere neugierigen Fragen.

Morlock:“ Um es mal ganz einfach auf den Punkt zu bringen: Unsere Nudeln sind rein auf natürlicher Basis hergestellt. Nudeln pur, sozusagen. Sie werden gänzlich ohne Ei und Farb- oder andere Zusatzstoffe hergestellt. Das ist nicht nur für Allergiker ein Thema, sondern für alle ernährungsbewussten Menschen. Unsere Bevölkerung ist mittlerweile sehr anspruchsvoll – und das ist gut so! Wir legen mehr und mehr Wert auf eine gesunde Ernährung. Und die soll eben auch ganz besonders schmecken!

Red.: Beim Thema Geschmack scheiden sich ja die Geister. Vielfach wird in den Küchen ja ganz kräftig der Glutamatstreuer eingesetzt…

Morlock: Ich will hier ja nicht als Ernährungs-Guru gelten. Aber beim Thema Glutamat sage ich eindeutig: weg damit! Es beeinträchtigt unsern Geschmackssinn derartig, dass unser zentrales Nervensystem irritiert wird. Folge: Die natürlichen Hormone an den Rezeptoren geraten durcheinander und schicken falsche Signale. Fatal dabei ist, dass die Sättigungsregulation nicht mehr stattfindet. Will sagen: Nach einem mit Glutamat „gewürzten“ Essen gibt mein Gehirn alsbald das Signal: Hunger!! Klar, dass da eine kräftige Gewichtszunahme vorprogrammiert ist!

Deswegen folgen wir unserem Credo: nur natürliche Ingredientien! Probieren Sie einfach unser breites Sortiment: Wir haben Nudeln von „A-Z“!

Red.: Von „A“ wie Nudeln mit Amaranth. Und „Z“ für Nudeln mit einer feinen Zitronennote.

Morlok: Genau. Und daneben bieten wir eine breite und bunte Palette mit unterschiedlichen Nudelformen und Geschmäckern an. Wir verarbeiten regionale Kräuter und Gewürze und saisonales Gemüse. Und selbstverständlich darf unser berühmtes und hochwertiges Bad Teinacher Quellwasser nicht fehlen!

Aussergewöhnlich und auch aussergewöhnlich beliebt sind auch unsere „süßen“ Nudeln mit Zimt, Schokolade&Vanille, mit Pflaumen, Aprikosen….

Red.: Mir läuft einfach das Wasser im Mund zusammen! Damit werde ich demnächst meine Familie und meine Gäste überraschen! Ganz herzlichen Dank Herr Morlok, dass Sie sich die Zeit genommen haben!

D.Morlok: Immer sehr gerne!“ 

Dass sich Dietrich Morlok auf ganz unterschiedliche Weise für das Thema Ernährung einsetzt, erfahren wir im weiteren Gespräch. So ist er beispielsweise einer der Co-Autoren des Heimatkochbuches, das regionale Rezepte aus der regionalen Küche rund ums Teinachtal zusammenstellt. Nicht zu vergessen sind die vielfältigen Kochevents rund um das Thema Nudeln.

Wir verlassen die Nudelmanufaktur mit zwei vollgepackten Rucksäcken – zwei in der Manufaktur gefertigte Müsliriegel gibt’s als Vesper mit auf den Weg. Was für ein Tag! JJ

Übrigens: Sie können all diese leckeren Genüsse auch bequem im Online-Shop der Homepage bestellen – Lieferung folgt dann nach Hause!

Schwarzwälder Kirschtorte

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Outdoor

Unsere Schwarzwälder Kirschtorte

Corinna David

Autor: Corinna David

8. Februar 2021

Die berühmteste Torte des Schwarzwalds

Die Schwarzwälder Kirschtorte ist die kulinarische Ikone des Schwarzwalds. Mit weltweiter Bekanntheit strotzt sie stolz von den Regalen der Konditoreien. Sie ist das Symbol des Schwarzwalds und das sogar weltweit. Ihre Bekanntheit kommt dem Bollenhut sehr nahe, oder übertrifft ihn womöglich noch.

So ganz geklärt sind die Ursprünge nicht. Manche Historiker vermuten einen Konditormeister Hildenbrand aus Tübingen als Erfinder, datiert auf etwa 1930. Dazu muss man wissen, dass zu früheren Zeiten Tübingen zum sogenannten „Schwarzwaldkreis“ gehörte – was man heutzutage also dem Nördlichen Schwarzwald zurechnen dürfte. Wir behaupten also mit Fug und Recht, dass die Schwarzwälder Kirschtorte hier bei uns seine Heimat hat. Selbst wenn das nicht so ganz stimmen sollte, was wir sicher wissen: Bei uns hier gibt es die besten ihrer Art. 

Mit schön viel Sahne. Und nicht weniger an Kirschwasser! Und ein anständiges Stück, so wie es hier bei uns üblich ist. Denn auf die schlanke Linie kannst du morgen wieder achten, oder übermorgen. Sollte dir das Stück Schwarzwälder Kirschtorte doch etwas zu mächtig sein, gibt es genug kreative Konditoren und Köche, die aus einem Kuchen einen kreativen Nachtisch deluxe machen. 

Eine unserer besten Kirschtorten gibt es im Hotel Talblick in Schömberg. Konditormeister Seibold den du hier mit der schönen Mütze siehst, ist in der Region bekannt für seine Künste. Hier kannst du auch einen Kirschtorten-Backkurs buchen und zuschauen wie der Meister Hand anlegt. Dann bist du selbst an der Reihe! Eins versprechen wir gerne – so viel Spaß in der Küche erlebst du selten.

 

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Café Talblick Konditormeister Seibold

Rund ums Heidelbeerdorf

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Outdoor

Heidelbeerdorf im schwarzwald

Corinna David

Autor: Corinna David

8. Februar 2021

Heidelbeeren soweit das Auge reicht

Der Heidelbeerkönig und die Kräuterqueen

„Ich steh gerade mitten im Wald“. Die Sorge von Revierförster Waidelich um seinen Empfang ist unbegründet, der Heidelbeer-Experte ist gut zu verstehen.

Herr Waidelich, darf man Heidelbeeren einfach so sammeln?
„Ja, laut Waldgesetz ‚in ortsüblichem Umfang‘. Bei uns hier ist das ziemlich viel (lacht). Ich habe früher mit meinen 5 Geschwistern und meiner Mutter 1-2 Zentner pro Tag gesammelt.“

 Wann ist die beste Zeit dafür?
„Eigentlich Ende Juni bis Anfang August. Je nach Klima kann es aber auch sein, dass innerhalb von 2 Wochen alles rum ist.“

 Ihr persönlicher Lieblingsplatz?

„Die Heidelbeerplattform! Sie hat einen tollen Ausblick und man sitzt unter fast 300 Jahre alten Kiefern. Das ist was Außergewöhnliches. Sehr einfach, sehr ruhig.“

Heidelbeerdorf Enzklösterle

Bist du auch ein Fan dieser kleinen blauen saftigen Beere? Kennst du dich aus, wie man sie findet, wo sie gern wächst und was alles aus ihr zubereitet werden kann? Bist du auf der Suche nach einem schönen Geschenk? Hier im Heidelbeerdorf Enzklösterle wird dir die Beere in vielen Varianten begegnen!

Erlebe spannende Geschichten rund um die Beere und um ihre wirtschaftliche Bedeutung. Wie viel Geld konnte mit der Heidelbeerernte verdient werden, wie wurden sie überhaupt geerntet und was hat es mit den sogenannten „kleinen Heidelbeerkriegen“ auf sich?

Im Heidelbeerdorf findet jährlich auch die Heidelbeerwoche mit dem Heidelbeerfest statt. Dann erwarten dich großartige Veranstaltungen und Köstlichkeiten rund um das blaue Gold! Verpasse es nicht, den Heidelbeerweg zu laufen, Wissenwertes rund um die Beeren zu erfahren oder eine Schwarzwälder Heidelbeertorte zu genießen!